Houston, pardon, Habeck! Wir haben ein Problem!

Und zwar mit Deinem Plan zur Energiewende …..

Doch Habeck antwortet nicht.

In der Rubrik „Vergessenes aus dem letzten Jahr“ gibt es etwas, das scheint einer wiederholten Erwähnung wert. Allein schon deshalb, weil die Beachtung in den sogenannten Mainstream-Medien sehr zu wünschen übrig ließ.

Im August 2022 veröffentlichte das Westfälische Energieinstitut ein 58-seitiges Positionspapier „Energie- und Klimawende zwischen Anspruch, Wunschdenken und Wirklichkeit“.

Was für ein Institut?

Das Westfälische Energieinstitut ist die zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Westfälischen Hochschule für energietechnische Fragen. Es bündelt seit seiner Gründung vor über einem Jahrzehnt die energietechnischen Kompetenzen der Westfälischen Hochschule zum einen über die Standorte Gelsenkirchen, Recklinghausen und Bocholt, sowie zum anderen über die vier Fachbereiche Regenerative Energien, Energiewandlung und Energieverteilung, Energienutzung und Energiewirtschaft und Energiepolitik hinweg. Die inzwischen 27 Professorinnen und Professoren und ihre wissenschaftlichen MitarbeiterInnen und DoktorandInnen decken die wesentlichen natur- und ingenieurwissenschaftlichen sowie die ökonomischen Fachbereiche ab, ein im besten Sinne inter- und transdisziplinär arbeitendes Institut.

Hervorgegangen aus der Fachhochschule Gelsenkirchen unter dem Namen EnergieInstitut, operiert das Institut nach der Namensänderung der Fachhochschule Gelsenkirchen in Westfälische Hochschule im Jahre 2011 unter den Namen Westfälisches Energieinstitut, das sich mittlerweile neben der Zusammenarbeit mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen – auch als Forschungs- und Entwicklungspartner der Industrie positionieren konnte.

Und das Positionspapier?

Das Papier ist ein kompaktes Dokument konstruktiver Kritik. Es beschreibt nüchtern Anspruch, Wunschdenken und Wirklichkeit des Projekts Energie- und Klimawende, des wissenschaftlich, technisch und sozioökonomisch-gesellschaftlich gigantischsten Projekts unserer Zeit.

Der Ökonom Heinz-Josef Bontrup, Mitglied des Instituts, fasste unlängst die Kernaussagen des Papiers umfassend in einem Interview für Radio LORA München zusammen.

Er hebt dabei hervor, dass das Projekt sozioökonomisch einem Generationenvertrag gleichkommt. Das beste Instrument einer gerechten Verteilung zwischen heute lebenden und zukünftigen Generationen sei dabei die Staatsverschuldung.

Dazu beklagt Bontrup die vielfach unterkomplexe Darstellung der Aufgabe „Klimaneutralität“ in den Medien, diese sei geprägt von Partikularismus, Wunschdenken und Esoterik.

Des Weiteren erläutert der Ökonom, dass man nach bisherigen Berechnungen die jährliche Energiegrundkonsumption in Deutschland von aktuell 3400 TWh (Terawattstunden) bis zum Jahr 2045 auf 2000 TWh senken könne, diese ca. 40% Reduktion seien allerdings nur unter größtmöglichen Anstrengungen erreichbar. Die Zahl stammt aus einer Auftragsstudie des Habeck-Vorgängers, Ex-Wirtschaftsminister Peter Altmaier, und konnte durch Berechnungen des Westfälischen Energieinstituts bestätigt werden. Die Zahl stimmt mit weiteren Studien annähernd überein.

Dem steht nun eine Ankündigung von Robert Habeck gegenüber, der bis 2045 den Energieverbrauch auf 1000 TWh herunter bringen möchte. Nicht nur am WEI stellt man sich nun die Frage, wo soll die Differenz von 1000 TWh denn herkommen? Doch nur aus dem Import, sagt Bontrup. Das, so der Ökonom, sei aber Augenwischerei, denn es geht ja weltweit um Energieeinsparungen.

Eine Berliner Reaktion auf ein entsprechendes Schreiben des WEI unter Bezugnahme auf das Positionspapier an das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz steht bislang aus. Es gab nicht einmal eine schriftliche Eingangsbestätigung.

(Sollte sich das ändern, wird das hier korrigiert.)

Alle Links aus dem Text
Das Radio LORA Interview mit Heinz-Josef Bontrup
Die WebSite des Westfälischen Energieinstituts
Das Positionspapier des WEI

Trotzdem, nur das Beste
Nick H. Aka Joachim Paul

Ein Gedanke zu „Houston, pardon, Habeck! Wir haben ein Problem!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.