vordenker news Juni 2022

Liebe Vordenkerinnen, liebe Vordenker,

ZÄsur- Peter Angermann

es ist wieder einmal eine ganze Weile her, dass wir hier Neues publiziert haben. Seitdem hat sich die Welt eindeutig nicht zum Besseren verändert. Gleichwohl ist es auch weiterhin sinnstiftend und vielleicht sogar tröstend, sich mit gehaltvollen Text- und Bildmedien zu beschäftigen, sich ggf. daran zu reiben und das eigene Denken und Handeln zu schärfen und weiterzuentwickeln. Und zwar mit Texten von Peter Angermann, Engelbert Kronthaler, Gotthard Günther, u.a. über Max Bense, Joachim Paul.

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Eine Krise unserer Rationalität? – Zur Dialektik der Beziehungen zwischen Ökonomie, Umwelt und Technik

Der oben betitelte, hier folgende Aufsatz entstand Frühjahr/Sommer 2020 als Beitrag für den Band über Digitalisierung und Technik, herausgegeben von Heinz-Josef Bontrup und Jürgen Daub.

Buchcover

Publikationsdaten: Joachim Paul, Eine Krise unserer Rationalität? – Zur Dialektik der Beziehungen zwischen Ökonomie, Umwelt und Technik,

in: Heinz-J. Bontrup, Jürgen Daub (Hg.), Digitalisierung und Technik – Fortschritt oder Fluch? Perspektiven der Produktivkraft- entwicklung im modernen Kapitalismus, PapyRossa Verlag,

Köln, November 2020, S.74-113 (ISBN 978-3-89438-742-6)

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Hinweis: Das Nachträgliche Vorwort sowie das Inhaltsverzeichnis sind abweichend von der Buchpublikation im Juni 2022 hinzugefügt worden.

0. Nachträgliches Vorwort, Juni 2022

Das Fragezeichen im Titel ist mittlerweile sicher durch ein Ausrufezeichen ersetzbar.

Eine geoökologische Interpretation der aktuellen Ereignisse, des völkerrechtswidrigen Angriffs Russlands auf die Ukraine, fällt sehr kurz aus: es ist eine Katastrophe!

Zugleich ein Rückfall in das Mehr lesen

Neoliberalismuskritik mit Pierre Bourdieu – Von der Mont Pèlerin Society zur Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft

Dieses Europa hat keine andere Utopie als jene, die sich zwangsläufig aus den Unternehmensbilanzen und Buchführungen ergibt, kein positives Projekt, nur das der shareholders, denen es nur noch um maximale Renditen geht, denen Bildung und Kultur nur noch als Produktionsfaktor in den Sinn kommen [….] es ist höchste Zeit, die Voraussetzungen für den kollektiven Entwurf einer sozialen Utopie zu schaffen [….]

[Hervorhebung im Original] [1]

Mit diesem kräftigen Zitat vom Buchrücken des Werkes Gegenfeuer von Pierre Bourdieu leitet Raffael Scholz seine Diplomarbeit ein. Der Soziologe gab ihr den Titel „Neoliberalismuskritik mit Pierre Bourdieu – Von der Mont Pèlerin Society zur Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“. Sie kann über den Link aufgerufen werden.

Wie das? Sollen wir jetzt auch noch soziologische Diplomarbeiten lesen, in die sonst bestenfalls Mehr lesen

Die Bertelsmann-Stiftung, oder: Die Abwesenheit kybernetischen Denkens in der Politik

Ein Plädoyer für kybernetisches Denken in der Politik

tl;dr: Die Praxis des deutschen Stiftungsrechtes, insbesondere die Existenz der Bertelsmann-Stiftung und ähnlicher Strukturen belegt deutlich die vollständige Abwesenheit kybernetischen Denkens in der Politik.

~ 12 min Lesezeit

Kybernetisches Denken?

Sieht man von den altgriechischen Schiffslenkern einmal ab, dann ist „Kybernetik“ als Bezeichnung für eine auch technische Disziplin eine Schöpfung des 20. Jahrhunderts. Die Bedeutung als politische Denkschule jedoch ist sehr viel älter.

Die Herkunft des Begriffs ist klar bestimmbar. Mehr lesen

Cyber-Voodoo?

~7 min Lesezeit,
akustische Untermalung gewünscht? Tipp: Jimi Hendrix, Voodoo Child (Slight Return)

Es gehört zur Symptomatik unserer Zeit, dass fast täglich irgendwo auf der Welt der Rubikon überschritten wird, aber ebenso, dass wir davon wissen können. Überschreitungen neben offensichtlichen Lügen und Klitterungen auch in Form von postmodernen Sprachspielen, Dehn- ungen, Stauchungen, Verzerrungen bis hin zu Beschwörungen.

Im gleichnamigen Online-Magazin rubikon.news tummeln sich Beiträge zum Zeitgeschehen, die eine große qualitative Bandbreite zeigen. Eher am oberen Ende dieser Bandbreite angesiedelt sind Texte von Matthias Burchardt.

In einem Beitrag von Matthias Burchardt mit dem meiner Auffassung nach vertretbaren kritischen Titel „Digitalisierung von Bildung als neoliberales Projekt“ [1] vom 21.07.2017 wird quasi im schreibenden Vorbeigehen der Begriff des militärisch-kybernetischen Komplexes eingeschlichen. Das nähere textliche Umfeld dieses Begriffs besteht u.a. aus dem Text-Term „Interessen der IT-Lobby“ sowie einem Zitat des neuen alten NRW-Ministers Pinkwart, der eigenen Aussagen zufolge „digital im Kopf“ ist.[2]

Ich widerstehe hier der Versuchung, näher auf die ohne Zweifel aufschlussreiche ministeriale Auskunft zur eigenen intellektuellen Hohlraumversiegelung einzugehen.

Stattdessen frage ich mich, was dieser Burchardtsche Text-Term „militärisch-kybernetischer Komplex“ für eine Bedeutung haben könnte. Ganz eindeutig abgeleitet ist er Mehr lesen

Bertelsmann reloaded – WDR 5 Profit vom 04.04.2017

Yoho. Ab Minute 04:04 Interview mit Matthias Holland-Letz, Autor des Buches „Scheinheilige Stifter“ in der WDR5-Sendung Profit vom 04. April 2017. Es wird stark auf unsere Große Anfrage im Landtag von NRW Bezug genommen. Die Sendung findet sich hier. Also „The Return of the Son of Shut Up ’n Play Yer Guitar“ – ums mal so zu sagen. Dieses Thema wird uns noch länger erhalten bleiben.

Bestes, Nick H. aka Joachim Paul

Bald ist Wahl in NRW – wie sich doch die Muster gleichen ….

Nein, ich werde hier nicht lospoltern und verunglimpfen. Aber der Tisch der Berichterstattung in der Neuen Westfälischen und mit gleichem Titel und leicht verändertem Text in der Neuen Osnabrücker Zeitung „Piratenpartei in NRW: Untergang der Eigenbrötler“ gehört schon – ein bisschen! – gerade gerückt. Dabei kann ich – bei aller Faktenorientierung – Quietsch- und Kratzgeräusche vielleicht nicht vermeiden.

Allgemeiner Tweet – nicht die Adresse eines Fraktionskollegen gerichtet,  gleichwohl … ??

Florian Pfitzner hat für die genannten Beiträge Michele Marsching als Fraktionsvorsitzenden der Piratenfraktion NRW und mich als ehemaligen Fraktionsvorsitzenden per Email befragt. Hier sind nun meine vier Antworten auf Florian Pfitzners Email-Fragen mit mir. Die Fragen dazu lasse ich mal weg, denn die hat Herr Pfitzner mir – bis jetzt – nicht „freigegeben“.

[Anmerkung 03.03.2017, 19:30 – Habe soeben Freigabe für die Fragen bekommen – werde ich morgen ergänzen :-)]
[Anmerkung 04.03.2017, 10:30 – Die Wahrheit ist, ich hatte Herrn Pfitzner – im Eifer des Gefechts – erst gar nicht gefragt und einfach das – bis jetzt nicht freigegeben – eingefügt. Er mahnte das auf Twitter an. Und ich bitte ihn in aller Form für diesen Lapsus um Entschuldigung. Das komplette Email-Interview findet sich am Ende unter der Linie.]
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Neulich im Haushalts- und Finanzausschuss – Prof. Dr. Bontrup erklärt im Rahmen einer Anhörung, warum die Schuldembremse Scheiße ist.

Ein weiterer Beitrag aus der beliebten Reihe „Sternstunden des Parlamentarismus“.
In der Verfassungskommission des Landtages von NRW kam keine Mehrheit zustande für die Verankerung der Schuldenbremse in der Landesverfassung. Auf der Suche nach alternativen Möglichkeiten fand am 24. Januar 2017 im Haushalts- und Finanzausschuss – HFA – eine Expertenanhörung zum Thema statt.

Die Expertenrunde bestand bis auf zwei Personen aus Juristen. Einzig unser Sachverständiger, der Volkswirt Prof. Dr. Heinz-Josef Bontrup erläuterte noch einmal präzise und sehr #smartgerecht, warum die Schuldenbremse ökonomischer Wahnsinn ist. Mehr lesen

Keine Partei beschäftigt sich mit der drängendsten Frage der Digitalisierung – Hmm. Wirklich keine? Nö!

Am 16.01.2017 titelte das Online-Magazin t3n – digital pioneers einen Beitrag mit „Keine Partei beschäftigt sich mit der drängendsten Frage der Digitalisierung„.

Hier ist der Gegenbeweis, es beschäftigt sich doch eine Partei damit. Im Folgenden die Timeline mit Links.

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